Das Lipödem ist eine oft unerkannte, aber weit verbreitete Erkrankung, die nur Frauen betrifft. Dabei handelt es sich um eine chronische Fettverteilungsstörung, die primär an den Beinen, manchmal auch an den Armen auftritt und oft mit Übergewicht oder anderen Lymph- und Fettverteilungsstörungen verwechselt wird. Die rechtzeitige Erkennung und Behandlung ist entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie du ein Lipödem erkennen, wann und wie du eine Diagnose einholen solltest, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie du deine Lebensqualität trotz Lipödem steigern kannst.
Symptome: Wie man Lipödem von anderen Erkrankungen unterscheiden kann
Die Symptome eines Lipödems sind charakteristisch, jedoch wird die Erkrankung aufgrund ihrer Ähnlichkeiten mit anderen Erkrankungen wie Adipositas oder Lymphödemen häufig übersehen oder falsch diagnostiziert. Das primäre Symptom des Lipödems ist eine symmetrische Schwellung der Beine, die sich von den Hüften bis zu den Knöcheln erstreckt. Auch die Arme können betroffen sein, jedoch bleiben Hände und Füße im Gegensatz zum Lymphödem unverändert, was ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal darstellt.
Ein weiteres typisches Symptom ist das verstärkte Auftreten von Blutergüssen. Frauen mit Lipödem berichten oft, dass sie bereits bei leichtem Druck oder ohne erkennbaren Grund blaue Flecken bekommen. Die Haut kann weich und empfindlich auf Berührungen reagieren. Viele Betroffene beschreiben ein ständiges Spannungsgefühl in den Beinen, das sich durch Bewegung, Wärme oder am Ende des Tages verstärken kann.
Ein wichtiger Unterschied zur Adipositas ist, dass das Lipödem nicht auf eine ungesunde Ernährung oder mangelnde Bewegung zurückzuführen ist. Selbst bei Diäten und Gewichtsreduktion bleibt das Fettgewebe an den betroffenen Stellen erhalten, was die Erkrankung für die Betroffenen besonders frustrierend machen kann.
Darüber hinaus klagen viele Patientinnen über Schmerzen, die von einem diffusen Druckgefühl bis hin zu starken Schmerzen reichen können, die selbst in Ruhephasen bestehen bleiben. Diese Schmerzen und das unangenehme Spannungsgefühl können die Mobilität und die Lebensqualität erheblich einschränken.
Diagnose: Wann man Lipödem diagnostizieren lassen sollte
Wenn Sie die oben genannten Symptome bei sich beobachten, ist es ratsam, einen Facharzt für Plastische Chirurgie oder einen Lymphologen aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und eine passende Behandlung einzuleiten.
Der erste Schritt zur Diagnose besteht in einer detaillierten Anamnese, bei der der Arzt Ihre Krankengeschichte und Symptome genau analysiert. Es folgt eine körperliche Untersuchung, bei der die charakteristischen Fettverteilungen und Hautveränderungen festgestellt werden. Der Arzt wird dabei besonders auf die Symmetrie der Schwellungen und das Vorhandensein von Fettgewebe an den Beinen und/oder Armen achten.
Ein weiterer wichtiger Teil der Diagnose ist die Abgrenzung des Lipödems von anderen Erkrankungen wie Lymphödemen oder Adipositas. Hierzu kann der Arzt bildgebende Verfahren wie Ultraschall einsetzen. Der Ultraschall zeigt beispielsweise, ob eine tieferliegende Venenschwäche als Ursache ausgeschlossen werden kann.
Leider gibt es keinen spezifischen Bluttest, um ein Lipödem zweifelsfrei zu diagnostizieren. Daher ist die klinische Erfahrung des Arztes von entscheidender Bedeutung, um die richtige Diagnose zu stellen. In manchen Fällen kann eine MRT hinzugezogen werden, um eine genaue Vorstellung vom Ausmaß und von der Verteilung des Fettgewebes zu bekommen.
Behandlung Lipödem: Von Kompressionsstrümpfen bis hin zu operativen Eingriffen
Ein Lipödem ist nicht heilbar, aber es gibt Behandlungsmöglichkeiten, die darauf abzielen, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Die Behandlung wird individuell auf den Schweregrad der Erkrankung und die Bedürfnisse der Patientin abgestimmt.
Konservative Behandlungen
Die konservative Therapie umfasst vor allem das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Diese speziellen Strümpfe helfen, den Druck auf das Gewebe zu erhöhen, wodurch die Schwellungen reduziert und die Schmerzen gelindert werden können. Sie sollten idealerweise täglich getragen werden, um ihre volle Wirkung zu entfalten.
Eine weitere wichtige Maßnahme ist die manuelle Lymphdrainage, eine spezielle Massageform, die den Abtransport von überschüssiger Flüssigkeit im Gewebe unterstützt. Diese Behandlung kann helfen, das Spannungsgefühl zu verringern und die Schmerzen zu lindern. Oft wird die Lymphdrainage in Kombination mit Kompressionstherapie angewendet.
Physiotherapie und regelmäßige Bewegung sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Speziell gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Aqua-Jogging können helfen, die Beweglichkeit zu erhalten und das Wohlbefinden zu steigern, ohne die betroffenen Bereiche zusätzlich zu belasten.
Operative Behandlungen
In fortgeschrittenen Fällen oder wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine operative Lipödem Behandlung in Betracht gezogen werden. Die Liposuktion (Fettabsaugung) ist derzeit die effektivste Methode zur Entfernung des überschüssigen Fettgewebes und kann die Symptome deutlich verbessern.
Bei der Lipödem Behandlung wird das krankhafte Fettgewebe durch feine Kanülen unter Lokalanästhesie oder Vollnarkose abgesaugt. Es gibt verschiedene Techniken, darunter die Wasserstrahl-assistierte Liposuktion (WAL) oder die Tumeszenz-Liposuktion, die speziell für die Behandlung des Lipödems entwickelt wurden. Nach der Operation ist es wichtig, weiterhin Kompressionsstrümpfe zu tragen und sich an die Nachsorgeempfehlungen des Arztes zu halten, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Lebensqualität: Tipps zur Steigerung des Wohlbefindens und Umgang mit Lipödem
Ein Lipödem kann das Leben erheblich beeinflussen, aber mit der richtigen Einstellung und einigen Anpassungen können Betroffene ihre Lebensqualität spürbar verbessern. Hier sind einige Tipps, wie Sie besser mit der Erkrankung umgehen können:
Ernährung und Bewegung
Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, um das allgemeine Wohlbefinden zu fördern und das Körpergewicht zu kontrollieren. Auch wenn das Lipödem selbst nicht durch Diät beeinflusst wird, kann eine gesunde Ernährung helfen, Begleiterkrankungen wie Adipositas zu vermeiden und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Regelmäßige Bewegung ist ebenfalls entscheidend. Wählen Sie Sportarten, die gelenkschonend sind und die Durchblutung fördern, ohne die betroffenen Körperregionen zu stark zu belasten. Schwimmen, Radfahren und Aqua-Jogging sind hervorragende Möglichkeiten, aktiv zu bleiben, ohne die Beine oder Arme zu überanstrengen.
Psychische Unterstützung
Das Leben mit Lipödem kann emotional belastend sein. Der Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen oder Foren kann eine wertvolle Unterstützung bieten. Hier können Sie Erfahrungen austauschen, Ratschläge erhalten und sich verstanden fühlen. Viele Betroffene berichten, dass der Kontakt zu Gleichgesinnten ihnen hilft, mit der Erkrankung besser umzugehen.
Es ist auch wichtig, auf Ihre psychische Gesundheit zu achten. Wenn Sie das Gefühl haben, dass die Belastung zu groß wird, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine Therapie kann Ihnen helfen, besser mit den emotionalen Herausforderungen umzugehen, die das Leben mit Lipödem mit sich bringen kann.
Selbstfürsorge
Lernen Sie, auf die Signale Ihres Körpers zu hören und gönnen Sie sich regelmäßige Pausen. Überanstrengung kann die Symptome verschlimmern, daher ist es wichtig, sich ausreichend Zeit zur Erholung zu nehmen. Gönnen Sie sich auch gelegentlich eine Massage oder Wellnessbehandlung, um die Durchblutung zu fördern und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Fazit:
Das Leben mit Lipödem kann herausfordernd sein, doch es gibt Hoffnung. Mit der richtigen Diagnose, einer individuell angepassten Behandlung und einem bewussten Lebensstil können Betroffene ihre Symptome in den Griff bekommen und ihre Lebensqualität erheblich verbessern. In unserer Praxis LIVION in Hamburg haben wir bereits zahlreichen Patientinnen geholfen, die sich mit den Einschränkungen eines Lipödems nicht länger abfinden wollten. Durch eine gezielte Lipödem Behandlung und einfühlsame Betreuung unterstützen wir Sie dabei, ein schmerzfreieres und aktiveres Leben zu führen. Wenn auch Sie den nächsten Schritt gehen möchten, sind wir gerne für Sie da. Besuchen Sie auch unsere Lipödem Behandlung Seite, um mehr über unsere spezialisierte Leistung zu erfahren und einen Termin für eine persönliche Beratung zu vereinbaren. Gemeinsam finden wir den besten Weg, um Ihre Lebensqualität nachhaltig zu steigern.